Der Kauf einer Gewerbeimmobilie ist eine bedeutende Investition und bietet zahlreiche Chancen für Investor. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer soliden Finanzierung, die genau zum Projekt passt.
In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die verschiedenen Anbieter von gewerblichen Immobilienkrediten, erklären die Voraussetzungen für die Beantragung eines Kredits und betrachten die wichtigsten Konditionen, die bei der Finanzierung beachtet werden sollten. Außerdem gibt es praktische Tipps für die Beantragung eines gewerblichen Immobilienkredits sowie Informationen zu möglichen Fördermitteln, die bei der Finanzierung einer gewerblichen Immobilie nützlich sein können.
Was ist ein Gewerblicher Immobilienkredit?
Ein Gewerblicher Immobilienkredit ist ein Darlehen, das speziell für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien vorgesehen ist. Er kann von Unternehmen aller Größen und Branchen verwendet werden, um Bürogebäude, Lagerhallen, Produktionsstätten, Hotels oder andere gewerblich genutzte Immobilien zu kaufen oder zu bauen. Gewerbliche Immobilienkredite unterscheiden sich in einigen Punkten von anderen Kreditarten.
Besonderheiten gewerblicher Immobilienkredite
- Zweck: Gewerbliche Immobilienkredite dürfen ausschließlich für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien verwendet werden.
- Betrag: Die Kreditsumme variiert je nach Anbieter und Bonität des Unternehmens, liegt aber meist zwischen 100.000 Euro und mehreren Millionen Euro.
- Laufzeit: Die Laufzeit beträgt in der Regel zwischen 10 und 25 Jahren.
- Zinsen: Die Zinsen sind meistens variabel, können aber auch festgeschrieben werden.
- Sicherheit: Diese Kredite werden in der Regel durch die zu finanzierende Immobilie besichert.
Anbieter von Gewerblichen Immobilienkrediten: Das passende Angebot finden
Die Auswahl an Anbietern für gewerbliche Immobilienkredite ist groß und vielfältig. Unternehmen können zwischen Banken, Sparkassen, Online-Kreditanbietern und Spezialanbietern wählen.
- Filialbanken wie die Deutsche Bank, Commerzbank oder HypoVereinsbank bieten umfangreiche Beratung zu gewerblichen Immobilienkrediten an.
- Direktbanken wie die DKB Deutsche Kreditbank oder ING-DiBa bieten häufig günstigere Konditionen.
- Die Sparkassen-Finanzgruppe ist ein wichtiger Anbieter von gewerblichen Immobilienkrediten in Deutschland und bietet maßgeschneiderte Finanzierungskonzepte.
- Spezialanbieter wie die KfW oder die DZ Hyp bieten besonders günstige Konditionen, jedoch oft mit höheren Anforderungen an die Kreditnehmer.
Voraussetzungen für einen Gewerblichen Immobilienkredit
Die Finanzierung einer Gewerbeimmobilie erfordert eine solide Planung und das Erfüllen bestimmter Voraussetzungen. Unternehmen, die einen Gewerblichen Immobilienkredit beantragen möchten, müssen insbesondere eine gute Bonität, einen ausreichenden Eigenkapitalanteil und vollständige Unterlagen vorweisen.
- Bonität: Die Bonität des Unternehmens ist entscheidend für die Kreditvergabe. Banken und Sparkassen bewerten die Kreditwürdigkeit anhand von Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Liquidität und Eigenkapitalquote. Eine gute Bonität ist notwendig, um einen Kredit zu erhalten und von günstigen Konditionen zu profitieren.
- Eigenkapital: In der Regel wird ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20-30% der Kaufsumme erwartet. Dies unterstreicht die Kreditwürdigkeit des Unternehmens und zeigt die Bereitschaft, eigenes Geld in die Investition einzubringen.
- Unterlagen: Für die Beantragung des Kredits müssen verschiedene Unterlagen zusammengestellt werden, darunter ein Businessplan, eine Finanzierungsübersicht, ein Objektgutachten, Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie eine Auskunft aus dem Handelsregister.
- Kreditvergabeprozess: Der Prozess beginnt mit der Antragstellung bei der Bank oder Sparkasse, gefolgt von der Prüfung der Bonität und der eingereichten Unterlagen. Nach der Kreditzusage wird der Kreditvertrag ausgehandelt und die Finanzierung abgeschlossen.
Konditionen für Gewerbliche Immobilienkredite
Die Konditionen für gewerbliche Immobilienkredite variieren je nach Anbieter, Bonität des Unternehmens und Risikoprofil des Objekts. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:
- Zinssatz: Der Zinssatz ist der wichtigste Kostenfaktor. Üblicherweise werden variable Zinssätze angeboten, die an die Marktentwicklung gekoppelt sind. Festzinssätze bieten Planungssicherheit, sind jedoch oft etwas teurer.
- Tilgung: Bestimmt die Höhe der monatlichen Raten und die Laufzeit des Kredits. Üblich sind Annuitätenkredite mit konstanten Raten über die gesamte Laufzeit. Sondertilgungen sind oft möglich und können die Zinsbelastung reduzieren.
- Laufzeit: Kann zwischen 10 und 25 Jahren liegen. Eine längere Laufzeit führt zu niedrigeren monatlichen Raten, aber zu höheren Gesamtbelastungen durch Zinsen.
- Eigenkapitalanteil: Ein höherer Eigenkapitalanteil führt in der Regel zu besseren Konditionen. Üblicherweise wird ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20-30% der Kaufsumme erwartet.
- Nebenkosten: Neben den Zinsen fallen auch Nebenkosten wie Bearbeitungsgebühren, Bereitstellungsgebühren und Schätzgebühren an.
- Fördermittel: Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme für Unternehmen an, die eine Gewerbeimmobilie kaufen oder bauen möchten. Diese Programme können die Konditionen des Kredits verbessern.
Um die besten Konditionen zu erhalten, sollten Unternehmen mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einholen und vergleichen.
Gewerblichen Immobilienkredit beantragen: So funktioniert‘s
Die Beantragung eines gewerblichen Immobilienkredits erfordert eine strukturierte Vorgehensweise und gute Vorbereitung. Ein solider Businessplan ist die Grundlage für die Kreditbeantragung. Er sollte die Tragfähigkeit des Vorhabens und die Kreditwürdigkeit des Unternehmens belegen. Zusätzlich sollten alle relevanten Finanzierungsunterlagen wie Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Liquiditätspläne, Objektgutachten und Handelsregisterauszüge vorliegen.
Der Kreditantrag muss vollständig und korrekt ausgefüllt sein, und Fragen der Bank müssen umfassend und ehrlich beantwortet werden. Eine Vorbereitung ist unerlässlich, um erfolgreich mit der Bank zu verhandeln. Das OFFMARKET24 Team steht Ihnen bei jedem Schritt – von der Zusammenstellung der Unterlagen über die Kommunikation mit Banken bis zur Unterzeichnung des passenden Angebots – beratend zur Seite. Hier ist eine kurze Checkliste:
Checkliste Beantragung Gewerblicher Immobilienkredit:
- Gute Bonität ist Voraussetzung für die Kreditvergabe.
- Hoher Eigenkapitalanteil verbessert die Konditionen.
- Förderprogramme der KfW prüfen.
- Tilgungsstrategie wählen, die zur finanziellen Situation passt.
- Nebenkosten des Kredits beachten.
- Kreditvertrag vor Unterschrift sorgfältig prüfen.
KfW-Kredite und andere Fördermittel für gewerbliche Immobilienkredite
Fördermittel können die Finanzierung einer Gewerbeimmobilie erheblich erleichtern. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig über verschiedene Fördermöglichkeiten informieren und diese in ihre Finanzierungsplanung einbeziehen.
Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme für den Kauf, Bau und die Sanierung von Gewerbeimmobilien an. Diese Programme zeichnen sich durch günstige Zinsen, lange Laufzeiten und tilgungsfreie Anlaufphasen aus. Der KfW-Unternehmerkredit eignet sich beispielsweise für Investitionen, einschließlich der Anschaffung von Gewerbeimmobilien. Das KfW-Energieeffizienzprogramm unterstützt die Sanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Die Vergabe von Fördermitteln ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, wie eine gute Bonität und Eigenkapital. Die Beantragung erfolgt direkt bei der KfW oder über die Hausbank.
Zusätzlich bieten Bundesländer eigene Programme zur Förderung gewerblicher Immobilienkredite an. Mit guter Vorbereitung und der richtigen Strategie können Sie die Finanzierung Ihrer Gewerbeimmobilie erfolgreich gestalten. Wie dargestellt, erfordert dies eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Unternehmen sollten verschiedene Finanzierungsoptionen prüfen, die Konditionen vergleichen und Fördermöglichkeiten nutzen.