Mehrfamilienhaus geerbt: Diese 5 Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

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Herzlichen Glückwunsch. Eine weit entfernte Tante hat Ihnen ein Mehrfamilienhaus hinterlassen. Was auf den ersten Blick wie ein großes Geschenk aussieht, kann schnell zur Herausforderung werden. Denn mit der Erbschaft sind nicht nur Chancen, sondern auch einige Fallstricke verbunden. Wir zeigen Ihnen die fünf häufigsten Fehler und wie Sie diese vermeiden, damit Ihr Mehrfamilienhaus nicht zur Belastung, sondern zum Gewinn wird.

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Fehler 1: Unklare Eigentumsverhältnisse

Die Familie kann man sich bekanntlich nicht aussuchen. Genau deshalb ist es entscheidend, von Anfang an die Eigentumsverhältnisse sauber zu klären. Liegt ein Testament vor, ist vieles eindeutig geregelt. Fehlt dieses, bestimmt das Nachlassgericht nach dem bürgerlichen Gesetzbuch, wie das Erbe aufgeteilt wird.

Ein Fachanwalt für Erbrecht ist in solchen Situationen Gold wert. Er hilft Ihnen nicht nur, Ihre Ansprüche durchzusetzen, sondern auch beim Aufsetzen eines Erbauseinandersetzungsvertrags. Darin werden die Besitzverhältnisse eindeutig und transparent dokumentiert. Zusätzlich prüft er, ob Restschulden bestehen oder Dritte wie etwa mit einem Wohnrecht Ansprüche auf die Immobilie haben.

Fehler 2: Den Wert des Hauses nicht genau kennen

Bevor Sie über Verkauf oder Vermietung nachdenken, müssen Sie wissen, was Ihr Mehrfamilienhaus überhaupt wert ist. Erste Orientierung liefern Online-Rechner oder Portale, die Vergleichswerte anzeigen. Auch ein Blick auf die aktuellen Mietpreise in Ihrem Stadtteil ist hilfreich.

Diese Daten ersetzen jedoch keine professionelle Bewertung. Ein Gutachter oder erfahrener Immobilienmakler kann versteckte Chancen oder Risiken erkennen. Vielleicht muss das Dach für 50.000 Euro saniert werden oder Ihr Objekt liegt direkt am Rand eines Naturschutzgebiets, was den Wert steigert. Nur mit einer professionellen Einschätzung können Sie den realistischen Marktwert bestimmen.

Fehler 3: Steuern und Kosten unterschätzen

Ein Mehrfamilienhaus bringt nicht nur Einnahmen, sondern auch Pflichten. Wer sich hier verkalkuliert, erlebt böse Überraschungen. Besonders wichtig: die Erbschaftssteuer.

Die Höhe richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad und dem Immobilienwert. Kinder haben aktuell einen Freibetrag von 400.000 Euro, Geschwister lediglich 20.000. Alles darüber hinaus wird je nach Steuerklasse mit bis zu 50 Prozent besteuert. Dazu kommen laufende Kosten wie Instandhaltung (10 bis 20 Euro pro Quadratmeter im Jahr), Versicherungen und mögliche Modernisierungen.

Ein Steuerberater hilft Ihnen, legale Wege zu finden, um die Steuerlast zu optimieren, zum Beispiel durch Selbstnutzung oder gezielte Abschreibungen.

Fehler 4: Keine klare Entscheidung zwischen Verkauf und Vermietung

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Wer zwei Wege gleichzeitig geht, bleibt oft auf der Stelle stehen. Entscheiden Sie sich daher frühzeitig, ob Sie das Mehrfamilienhaus verkaufen oder behalten möchten.

Spricht Ihre finanzielle Situation dafür, die Immobilie zu halten, sichern Sie sich professionelle Hausverwaltung und gegebenenfalls eine Mietausfallversicherung. So profitieren Sie langfristig von stabilen Mieteinnahmen.

Benötigen Sie dagegen schnell liquide Mittel oder steht die Immobilie nicht in bester Lage, ist ein Verkauf die bessere Option. Achten Sie dabei darauf, einen Makler mit Erfahrung im Bereich Mehrfamilienhäuser zu wählen. Nur so erzielen Sie den besten Preis.

Fehler 5: Ohne Profis starten

Viele Familien scheuen die Kosten für Anwälte, Steuerberater oder erfahrene Makler. Doch im Verhältnis zum Wert eines Mehrfamilienhauses, das oft mehrere hunderttausend Euro ausmacht, sind diese Ausgaben gering. Professionelle Begleitung schützt Sie vor Streit, steuerlichen Fallstricken und Fehlentscheidungen, die schnell fünf- oder gar sechsstellige Summen kosten können.

Ein spezialisierter Makler erkennt zudem das Potenzial Ihrer Immobilie und bringt sie an die richtigen Käufer. Wer von Anfang an mit Profis arbeitet, spart Zeit, Nerven und maximiert das Ergebnis.

Fazit

Ein geerbtes Mehrfamilienhaus kann eine wunderbare Chance sein – wenn Sie es richtig angehen. Klären Sie die Eigentumsverhältnisse, lassen Sie den Wert professionell einschätzen, vergessen Sie Steuern und laufende Kosten nicht, treffen Sie eine klare Entscheidung und holen Sie sich die richtigen Partner an die Seite.

Dann wird aus dem Erbe kein Problemfall, sondern eine solide Grundlage für Ihre finanzielle Zukunft.

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